Unsere Vereinsgeschichte

Am 16. Mai 1912 war es, als sich im Lokal Wilhelm Düppe in Hiltrop Ewald Düppe, Paul Rottberg, Jakob Bein, Johann Volkhausen, Gustav Fey, Heinrich Nagel, Emil Düppe und August Wünkhaus an den Stammtisch setzten und ihren Wunsch in die Tat umsetzten und einen Schützenverein gründeten. Dieser Verein sollte, der Zeit entsprechend "Schützenbund Kaiser Friedrich" Hiltrop heißen. Dieser stolze Name zierte auch die Fahne des Vereins. Zwei Jahre dauerte es, bis die Geschichte dem aufstrebenden Verein Einhalt gebot. Man schrieb das Jahr 1914. Der erste Weltkrieg war entbrannt. Als die Welt 1918 zur Ruhe kam, fehlten bei den Hiltroper Schützenbrüdern 10 Kameraden. Sie waren gefallen.

  Die Lebenden aber hatten eine Verpflichtung übernommen, das Erbe des Vereins. So trafen sich und gründeten im Frühjahr 1919 unter Paul Rottberg und Ewald Düppe den Schützenverein wieder. Man entschied sich für den Namen "Freischütz Hiltrop", der auch heute noch aktuell ist. 
Das Vereinsleben bekam mit den Schützen neuen Auftrieb. Neue Mitglieder kamen und mit ihnen neuen Ideen. 
So stieß auch Hugo Wilsenbach zum Verein. Von ihm stammte der Gedanke eines eigenen Schießstandes . Schon 1925 war dieser Gedanke mit Unterstützung aller Mitglieder Wirklichkeit geworden. 


 

 

 

 

Der Schießstand "Düppe in der Wanne" war entstanden, eine Anlage, die von uns und vielen anderen Schützen und Jägern benutzt wurde.


Dass in einem Verein nicht nur geplant und gearbeitet wird, war bei den alten Hiltroper Schützen bekannt. Wen wundert es da, dass bereits 1926 das erste Zeltfest in Hiltrop veranstaltet wurde. Neben Beförderungen und Auszeichnungen durften die Mitglieder ihre neue Fahne, die die alte Standarte ablöste, in Empfang nehmen. Der Vorsitzende Ewald Düppe übergab diese Fahne dem Schützenkameraden Heinrich Nagel sen., der sie dem Verein über viele Jahre mit Stolz vorantrug. So strebte der Freischütz Hiltrop aufwärts bis zum Jahre 1934. Die Politik mischte sich in das Vereinsleben. Um den Schützengeist lebendig erhalten zu können, musste Hugo Kleine-Wächter als Vorsitzender des Vereins einen Zusammenschluss mit den Gerther Schützen zustimmen. Aus dem Freischütz war nach außen eine Gerther Kompanie geworden, im Herzen aber blieben sie die Hiltroper Freischützen. 1939 brach dann das Inferno des zweiten Weltkrieges über das Vereinsleben hinein. 

Aber auch diese schwere Zeit ging vorüber. Wieder waren es Ewald Düppe, August Judjahn, Gustav Düppe, Heinrich Nagel sen., August Ascherfeld, Heinrich Jakob und Heinrich Kehl, der seit 1928 Schriftführer des Vereins war, die einen Neuanfag wagten. Alles war den Bomben zum Opfer gefallen, Waffen, Pokale, die Fahne und das Schriftgut war vernichtet. Nicht aber der Schützengeist der Alten. Bereits 1950 stand der Verein wieder unter seinem Namen "Freischütz", der von nun an den Zusatz "Bürger Schützen Verein" trug. Durch die Unterstützung der Mitglieder und die Gebefreudigkeit der Hiltroper Bürger wurden die nötigsten Dinge angeschafft. Der Sohn des alten Schießmeisters Willi Gonnermann, den später Ewald Rebeling ablöste, sorgte mit seinen Getreuen bald wieder für den alten Ruf der Hiltroper Schützen. Die Erfolge stellten sich mit dem Fleiß der Schützen ein. Ob mit dem Kleinkaliber- oder dem Luftgewehr oder der Pistole geschossen wurde, die Hiltroper Mannschaften standen immer mit vorn. 

  1952 stand wieder ein Zelt in Hiltrop. Die neue Fahne wurde dem Verein überreicht. Leider nicht mehr an Heinrich Nagel sen., der 14 Tage vor diesem Fest von seinen Kameraden zu Grabe getragen worden war. An seine Stelle trat sein Sohn Heinrich, er übernahm die Fahne. Neben der neuen Fahne wurde den Hiltroper Bürgern beim ersten Fest das Königspaar (Wilhelm Volkhausen und Mia Schweighöfer) vorgestellt, das erste in der Vereinsgeschichte. Wie für die innere Führung der Vorsitzende verantwortlich ist, so führten die Kameraden Erich Heumann als Hauptmann und Wolfgang Trümpener als Major den Verein bei Ausmärschen. Der Aufschwung des Bürger Schützen Vereins "Freischütz" Hiltrop ging weiter. Der Anschluss an den Westfälischen Schützenbund erfolgte 1953. Seit 1954 hat das Bochumer Maiabendfest einen festen Platz im Terminplan der Hiltroper. Mit den Schützenfesten, die nach 1952, in den Jahren 1955, 1957, 1960, 1962, 1967, 1969, 1973 und 1976 durchgeführt wurden, erlebten die Hiltroper Schützen neue Impulse und die Bevölkerung Einblick in das Schützenwesen. So konnte 1954 bei Punge eine zweite Kompanie des Vereins gegründet werden, die sich leider 1970 wieder auflöste. 

Als Ewald Düppe 1956 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, übernahm Johann Grollmann die Führung des Vereins, der wiederum 1957 von Heinrich Lübbehusen sen. abgelöst wurde. hier beginnt auch die Jugendarbeit des Vereins. Unter Heinrich Lübbehusen sen. als Vorsitzender und seinem Sohn Heinrich Lübbehusen jun. reiften auch die Pläne für den Schießstand in der Gaststätte "Zum Nordpol" in Bergen. Als Rudolf Lang 1961 den Vorsitz übernahm, waren die Arbeiten bereits begonnen. die Schießwarte H. Günter Schönlau und Heinrich Lübbehusen jun. trieben zur Eile, es sollte ja der Sportbetrieb weiterlaufen. Der von Rudolf Lang zunächst als Behelf übergebene Schießstand wurde dann, als Heinrich Lübbehusen sen. 1963 den Vorsitz übernahm, zu einer modernen Schießsportanlage umgebaut, die mit acht Luftgewehrständen zu den größten seiner Zeit des Kreises zahlte. Die Sportwarte Günter Rißling, Richard Heinze und Heinz Seidel, die Heinrich Lübbehusen jun. ablösten, leisteten ganze Arbeit. Der zahlenmäßig kleine "Freischütz" Hiltrop trat mit mehr Mannschaften bei den Wettkämpfen und Meisterschaften an als die Großvereine. Die Erfolge waren entsprechend. 



1972 wurde Heinz Trunk zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er war es, der mit seinem Vorstand das erste Kinderfest des Vereins veranstaltete. Sowohl dieses, als auch die nachfolgenden Feste erfreuen sich bei der Hiltroper Bevölkerung großer Beliebtheit. Heinrich Lübbehusen sen. blieb dem Verein als Leiter des Offizierskorps, das 1954 von Ewald Düppe gegründet worden war, bis zu seinem Tod erhalten. Er war es auch, der den Namen der Hiltroper über die Grenzen der Stadt bekannt machte. Als Vorsitzender des Schützenkreises Bochum und des Bezirkes Industrie gehörte er dem Präsidium des Westfälischen Schützenbundes an. Ihm folgte in den Kreisvorstand sein Sohn Heinrich Lübbehusen jun. als Sportleiter und 2. Sportwart des Bezirkes, und Werner Loebe als Geschäftsführer des Kreises. Dieser Kreis wurde durch die Kameraden Helmut Dettmar als 2. Kreisjugendwart, Manfred Rosner als Kreiskassierer und K. Wilhelm Kampmann als 2.Kreisvorsitzenden erweitert. 

Die Vereinsjugend, die von Heinrich Lübbehusen sen. gegründet worden ist, erlebte unter der Leitung der Kameraden Helmut Dettmar und Werner Bublitz einen neuen Aufschwung. Die erzielten Erfolge rechtfertigten den Einsatz und die Mühen. 

  

Im Oktober 1974 erhielt der Verein wieder einen neuen Vorsitzenden. Von nun an leitete Heinrich Lübbehusen jun. den Verein. Unter ihm wurde die neue Satzung des Vereins geschaffen und 1976 als Verein eingetragen. Beim Königsball 1975 wurde die alte Fahne von 1952 durch eine neue ersetzt. In Anwesenheit der Königspaare von Herne-Mark und Gerthe sowie der Vertreter der beiden Kirchen wurde sie dem Leiter des Fahnenkommandos Richard Heinze überreicht.Ein weiterer Höhepunkt dieses Abends war die Beförderung der Schützenschwester Käthe Schorn und Irene Trunk zum Leutnant. 


 

 

 

 

An diesem Abend erfuhren die Kameraden, die dem Verein 50 und mehr Jahre die Treue gehalten haben, eine besondere Auszeichnung. August Apel August Ascherfeld Paul Rietz Werner Trösken sen. wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.


Zu ihnen gehörte auch Heinrich Jakob, der dem Verein vom ersten Tag der Gründung 1912, also 63 Jahre, angehört. Er kann sich an die alte Zeit noch erinnern. Der neue Vorstand unter Heinrich Lübbehusen jun. war es auch, der das Zelt zum Schützenfest wieder nach Hiltrop zurückholte, das einige Jahre an der Gerther Grenze gestanden hat. Neu war bei diesem Schützenfest auch das Königschießen. Es wurde nicht, wie bisher auf dem Schießstand "Düppe in der Wanne", sondern auf dem Festplatz geschossen. Den Rest des hölzernen Vogels schoss Irene Trunk ab. Der Bürger Schützen Verein "Freischütz" Hiltrop 1912 e.V. hat damit zum ersten Mal eine Königin. Im April 1977 ist das reichhaltige Angebot der Schützen um einen Punkt erweitert worden. In der Turnhalle der Eifelschule treiben nicht nur unser Schüler, Jugendlichen und aktiven Sportschützen, sondern auch die ältern Mitglieder Ausgleichssport. An diesen Übungsabenden, die unter der Leitung des Kameraden P. Georg Lang und der Übungsleiter des Vereins Richard Heinze, Helmut Dettmar, Werner Loebe, Heinz Seidel und Heinrich Lübbehusen jun. durchgeführt wurden, konnten auch die Bürger aus Hiltrop und Bergen teilnehmen, die nicht dem Verein angehörten. 

  Regelmäßig wurde im Zweijahresrhythmus in der Folgezeit zum Schützenfest geladen - bis zum Jahre 1996: Da entschloss man sich im Verein, das 85-jährige Bestehen mit dem neuen großen Fest zusammenzulegen. Also wurde 1997 gleich "doppelt" gefeiert - das traditionelle Schützenfest und der runde Geburtstag. Das seit 1994 amtierende Königspaar Heinz Trunk und Rita Trunk (Heinz Trunk war zu dieser Zeit, schon zum dritten Mal Schützenkönig), wurde von Heinz Seidel und Ruth Seidel abgelöst. 


Nachdem wir nun seit 1961 in der Gäststätte "Zum Nordpol" auf der Bergener Straße in BO-Hiltrop unser 'Domizil' und unseren zehn-bahnigen Schießstand hatten, wurde uns dieses Ende 2005 von der Stadt (als Besitzer) wegen Baufälligkeit gekündigt, so dass wir Anfang 2006 'auf der Straße' standen. Gottseidank fanden wir aber bei den Sportkameraden des BSV Herne-Holthausen eine Herberge, auf der wir nun (bis zur Fertigstellung unseres neuen Standes auf dem Gelände des DJV Bochum) Donnerstags von 19:00 bis 21:00 trainieren. 

Seit etwa Mitte 2007 findet zusätzlich 14-tägig in den 'ungeraden' Wochen von 15:00 bis 16:00 ein Training für 'scharfe' Waffen auf dem Gelände des DJV statt. Nun warten wir auf die Fertigstellung unseres neuen (14-bahnigen) Standes, bis heute (13.06.2007) liegen 'nur' die Pläne vor, es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Halle bis Ende September 2007 stehen soll. Wann sie dann benutzbar ist, steht in den Sternen (?). 

Am 24.04.2007 ging dann mit Hilfe und auf Initiative des Sportkameraden Wolfgang Höffchen diese Internet-Präsenz 'an den Draht', durch die der Bürgerschützenverein-"Freischütz"-Hiltrop nun seit zwei Jahren und 214 Tagen weltweit erreichbar ist und durch bisher 81.450 Besuche in ihrer Attraktivität bestätigt wird. 02.01.2008 Nun ist es klar, es wird nun nichts mit dem Stand auf dem DJV Gelände. Zu groß war die Differenz der beteiligten Parteien in ihren jeweiligen Vorstellungen. Auch das Training mit scharfen Waffen ist dort von uns wieder eingestellt worden.
Man sucht nach Alternativen. Wie diese aussehen werden, weiss bisher niemand (weder genau noch gerüchteweise).
Von offizieller Seite (Stadt) 'versucht man sich zu bemühen'. 

20.03.2008 Die Mühlen mahlen langsam, bisher tat sich nichts weiter in Sachen Schießstand. Wird auch am Ende ein Erfolg zu verbuchen, oder wird es eher das 'im Sande verlaufen' Erlebniss sein ? Am 01.05.2008 fand nach mehrjähriger Pause erstmals wieder ein Vogelschiessen auf der alten Festwiese am Sportplatz statt, an dem ein neuer König 'ausgeschoßen' wurde. Dieser neue König ist ein alter Bekannter, H.-P. Schmitz, schon 2000 erfolgreich. Er wurde am 24.05.2008 zum König gekrönt und 'erkor' sich wiederum Hedy Friedrich zur Königin, die auch schon im Jahr 2000 mit ihm 'regierte'. 

Nach einem spannenden Kampf um die Krone, zwischen dem Ehepaar Martina und Werner Bublitz, gelang es im Jahr 2010 erstmals dem 1. Vorsitzende Werner Bublitz des BSV Freischütz Hiltrop 1912 e.V., die Königswürde zu erringen und nahm seine Frau Martina zur Königin.

Auch 2012 versuchten es die Eheleute Martina und Werner Bublitz erneut die Königswürde zu erlangen. Nach einem kniffligen Königsschießen schaffte es jedoch Werner Bublotz erneut den ´Vogel abzuschießen`. Er wählte seine Konkurentin und gleichzeitige Ehefrau zu seiner königlichen Majestät. 

Im Jahr 2014 schaffte es eine Frau die Königswürde zu erlangen. Ruth Seidel ist die zweite Frau in der Vereinsgeschichte des BSV Freischütz Hiltrop 1912 e.V., die als Königin regiert. Schon 1976 hatte es Irene Trunk geschafft als erste Königin den Vogel abzuschießen. In diesem Jahr wurde die Ruth Seidel als die zweite Königin des Vereines gekrönt und regierte gemeinsam mit ihrem Mann Heinz Seidel zwei Jahre.

Im Jahr 2016 wurde aus dem normalen Königsschießen, gelichzeitig auch ein bewundernswertes Kaiserschießen. In diesem Jahr traten nicht nur normale Vereinmitglieder an, um die Königswürde zu erlangen, sondern es traten auch Ex-Majestäten im Kampf um die Kaiserkrone an. Nach einem aufregendem Tag, gelang es am Ende Sven Kleisa den Vogel für sich zu gewinnen, er nahm Jasmin Wasserlos zu seiner Königin.

Nach zwei aufregenden Jahren des Königspaaren, war es im Jahr 2018 zu Christi Himmelfahrt erneut Zeit für ein Kampf um die Krone. Auch in diesem Jahr fand erneut ein spannender Kampf um die Königswürde und erneut um die Kaiserkrone statt. Doch in diesem Jahr war es endlich soweit, der BSV Freischütz Hiltrop 1912 e.V. hat seinen ersten Kaiser. Diese Ehre gehört nun Werner Bublitz, der seine Frau Martina Bublitz zu seiner Kaiserin kührte. Nach diesem Tag verabschiedete der Verein sich von seinem Königspaar und begrüßte sein erstes Kaiserpaar.